Michael Braun

Mein IT Weblog

FreeBSD - ein Selbstversuch und erster Eindruck

Nachdem ich das Arbeiten, an meinem alten 14" CRT Monitor leid war, habe ich mir einen gebrauchten 17" CRT Monitor von Eizo bei einem Händler von gebrauchter Hardware gekauft. Um den Mindermengenzuschlag zu vermeiden, erwarb ich dort zusätzlich einen gebrauchten Pentium III-800 mit 40 GB Festplatte. Nun stellte sich die Frage, welches Betriebssystem auf diesen Rechner installiert werden sollte. Windows kam für mich nicht in Frage, da ich den Rechner in erster Linie für Serverdienste benutzen will. Zur Auswahl standen somit Eisfair, eine der großen Linux Distributionen (insbesondere Ubuntu Server 8.04 LTS wegen des Supports bis April 2013) und FreeBSD 7.0. OpenSolaris schied wegen der hohen Hardwareanforderungen aus. Da ich mit FreeBSD 7 bisher keinerlei Erfahrungen habe, habe ich mich entschlossen dieses auszuprobieren. Für Eisfair reicht zudem auch ein weitaus schwächerer PC aus. Ebenso habe ich Suse Linux und Ubuntu Linux schon auf anderen PCs laufen, so dass der Lerneffekt dort nicht in dem Maße gegeben ist. Weiterhin ist es auch ganz reizvoll, mit FreeBSD ein echtes Unix-System zu installieren.
Im Vergleich zu Ubuntu Linux oder Suse Linux erfordert FreeBSD wesentlich mehr Handarbeit bei der Installation. Insbesondere für den FreeBSD Anfänger ist es von Vorteil, wenn man schon während des Installationsprozess einen zweiten PC mit Internetverbindung zur Verfügung hat, weil doch vieles erst im Handbuch nachgeschaut werden muss. Nach der Installation des Betriebssystems ist auch noch keine graphische Benutzeroberfläche vorhanden. Diese muss erst noch separat installiert. Vieles ist in Englisch gehalten. Sprachpakete müssen meist manuell dazuinstalliert werden. Die Installationshilfen sind wesentlich spartanischer als bei Linux und es muss viel manuell nachkonfiguriert werden. Alles in allem sicherlich kein Betriebssystem für Anfänger sondern eine echte Herausforderung.
Ich habe zwar die KDE Oberfläche installiert, rufe diese aber grundsätzlich manuell. Ein automatischer Start ist sicherlich möglich von mir aber auch nicht erwünscht, da dieser Rechner in erster Linie als Server gedacht ist.
Nach der Überwindung etlicher Probleme läuft der PC nun unter FreeBSD mit Apache, MySQL, PHP und Samba. Die Zeit wird über das Internet synchronisiert. Ansonsten ist noch KDE sowie Firefox 2 installiert, was den Administrationsaufwand etwas vereinfacht, da ich schnell mal etwas im Internet nachschlagen oder auch mit mehreren Fenstern parallel arbeiten kann.
Insgesamt ist eine FreeBSD Installation aber eine interessante Sache.