Michael Braun

Mein IT Weblog

Weiterverwendung meines alten Pentium II-400

Mein alter Pentium II-400 lief bisher unter Suse Linux 9.3 mehr schlecht als recht. Da keine besonderen Daten auf dem PC waren - er diente mir von Oktober 2004 bis Mitte 2007 ohnehin nur als Testrechner für Linux, habe ich mich entschlossen, den Rechner zukünftig als einen LAMP Server zu nutzen, stellte sich natürlich die Frage welche Distribution ich verwenden sollte. Da der Rechner nur über einen USB Netzwerkkarte verfügt, kam leider Eisfair nicht in Frage. Ich weiß leider nicht mit welchem Trick sich der PC öffnen lässt und kann daher auch keine interne Netzwerkkarte einbauen.

1. Versuch Damn Small Linux.
Die Installation war zunächst unproblematisch. Das System nahm auch recht wenig Platz auf der Platte ein, was wichtig war, da ich nur eine 4,2 GB Festplatte eingebaut habe. Die Geschwindigkeit des Systems war trotz nur 128 MB Arbeitsspeicher sehr zufriedenstellen. Allerdings gelang es mir nicht einen MySQL Server dort zu installieren. Apache, PHP und PureFtpd liefen jedoch problemlos. Es gibt zwar im Web eine Anleitung für das XAMPP Paket, welches ich aber nicht verwenden wollte. Da auch die Upgradesituation bei Damn Small Linux etwas problematisch ist, entschloss ich mich, es mit Damn Small Linux wieder zu deinstallieren.
2. Versuch Ubuntu Server 8.04 LTS
Da ich bisher nur die Server-Version 6.06 LTS auf CD gebrannt habe, installierte ich dieses zunächst und datete es auf Server 8.04 LTS ab. Allerdings gab es unter Server 8.04 LTS erhebliche Probleme. So bemängelte er schon beim Start das alte BIOS von 1999 und schaltete sich beim Shutdown nicht selbstständig aus. Auch scheiterte ich an der Installation von PhPMyAdmin und ProFtpd nicht installieren. Insbesondere aufgrund der BIOS Probleme entschied ich mich daher, das System nochmals neu zu installieren.
3. Versuch Ubuntu Server 6.06 LTS
Da 6.06 in der Server Version immerhin noch bis Juni 2011 unterstützt wird mit Updates entschied ich mich dieses auszuprobieren. Nach diversen Schwierigkeiten gelang es mir schließlich den LAMP Server inklusiv PHPMyAdmin und ProFTPd fertigzustellen. Allerdings will der PC sich nach dem Shutdown immer noch nicht ausschalten und ein Reboot gelingt auch noch nicht, obwohl ich den Server Kernel gegen einen i686 Kernel ausgetauscht habe. Immerhin läuft der PC nun im großen und ganzen. Auch die Plattenbelegung ist mit knapp 500 MB angenehm gering. Auf einen Samba Server verzichte ich erstmal, da der Rechner ohnehin nur eine geringe Festplattenkapazität hat und zudem die Netzwerkkarte noch über USB 1.1 läuft. Außerdem habe bereits auf meinem Celeron einen Samba Server laufen.


Austausch eines PCs

Nachdem bei meinem alten Duron zumindest das Netzteil den Geist aufgegeben hat, habe ich meinen FreeBSD PC - ein IBM Netvista mit einem Pentium III-800 - auf Windows 2000 umgestellt. Da dieser ohnehin nur als testweiser Webserver diente, war dieses problemlos möglich. Meinen DVD-Brenner aus dem Duron konnte ich für den Pentium III weiterverwendet, während ich den einen 256 MB Speicherriegel und die 80 GB Festplatte in den Celeron 1300 unter Ubuntu 8.04 eingebaut habe, da diese im PIII aus welchen Gründen auch immer nicht laufen wollte. Die Aufrüstung des Arbeitsspeichers von 256 auf 512 MB hat sich beim Celeron extrem positiv bemerkbar gemacht.

Digitalisierung meiner Schallplatten (Umwandlung in MP3)

Nachdem ich bereits vor nunmehr etwa vier Jahren meine CDs und meine Fotos digitalisiert habe, sind nun die Schallplatten dran. Zu diesem Zweck habe ich meinen Plattenspieler über einen Preamplifier an den PC angeschlossen. Vor vier Jahren hatte ich es bereits mal probiert, allerdings war die Tonqualität nicht besonders, was aber wohl an meinem Duron liegt. Da es diesmal mit dem Duron ähnlich schlecht war, hab ich es noch mit dem Celeron unter Ubuntu versucht. Hier ergab sich eine zufriedenstellende Tonqualität. Im Vergleich zur Umwandlung von CDs ist die Digitalisierung von Schallplatten wesentlich aufwändiger, da ich die LP komplett abspielen muss. Danach muss der Stream geschnitten werden und anschließend noch die geschnittene Teile in MP3 Dateien umgewandelt werden. Die einzelnen MP3 werden schließlich noch entsprechend umbenannt und mit ID3 Tags versehen. Für eine einzelne LP von etwa 40-45 Minuten Länge muss daher etwa 1 Stunde Zeit einkalkuliert werden. Die Aufzeichnung der Platten mit Audacity funktioniert dabei recht gut.
Da ich aber inzwischen Musik meistens am PC höre und mir das Auflegen von Schallplatten meistens zu lästig ist, da man in der Regel etwa alle 20 Minuten die Platte umdrehen muss, habe ich mich nun doch zur Digitalisierung wenigstens der wichtigsten Platten entschlossen. Ein Neukauf als CD, was die Digitalisierung vereinfachen würde, scheitert schon daran, dass viele der Platten gar nicht als CD erhältlich sind. Abgesehen davon habe ich auch wenig Lust dazu, die ganzen Platten nochmals als CD zu erwerben.
Auch wenn die Digitalisierung sehr aufwendig ist, so ist es doch durchaus interessant einige der Platten nach langer Zeit (teilweise mehrere Jahre oder noch mehr) mal wieder zu hören. Den Kauf von Schallplatten habe ich schätzungsweise so um 1990 eingestellt und zunehmend immer mehr auf CD (und seit 2004 auf MP3) umgestellt. Mit zunehmender Größe der CD-Sammlung habe ich dann auch immer weniger Schallplatten gehört. Selbst CDs spiele ich heutzutage (trotz 25fach CD-Wechsler) nur noch selten ab. Die Auswahl der passenden Musik über den PC ist halt viel komfortabler. Wenn ich mal neue CDs kaufe, wobei es sich meistens aber um vergünstigte Restposten handelt, werden diese ohnehin als erstes in MP3 umgewandelt. Den Kauf kopiergeschützter CDs vermeide ich dabei aber so gut es geht, da bei solche Un-CDs -wegen Nichteinhaltung des CD-Standards- nicht gewährleistet ist, dass sie auf allen Geräten laufen. Außerdem wird hier von Seiten der Musikindustrie versucht, mir die Nutzungsmöglichkeiten in einer für mich unzumutbaren Weise einzuschränken. Dass letztlich jeder Kopierschutz auch mit mehr oder weniger Aufwand unter unter Berücksichtigung eines möglichen Qualitätsverlust umgangen werden kann, steht auf einem anderen Blatt. Ein Kopierschutz, der nicht umgangen werden kann, würde eine völlig unbrauchbare CD ergeben, da man grundsätzlich alles aufnehmen kann, was man auch hören kann.
Letzten Endes wird damit für mich auch mein persönlicher Abschied von der Schallplatte beginnen. Ich werde die Platten ebenso wie meinen Plattenspieler zwar behalten, werde aber wenn der letzte Plattenspieler zuhause den Geist aufgibt keinen neuen mehr kaufen. Wahrscheinlich werde ich bis dahin aber sporadisch noch mal eine Platte auflegen, wenn mir danach ist. Da aber alle mir wichtigen Aufnahmen dann auch für mich als MP3 verfügbar sind, wird dieses in den nächsten Jahre wohl immer seltener der Fall sein.
Meine privaten Fotoalben habe ich schon vor ein paar Jahren auf den Dachboden verbannt. Wenn mir danach ist, schaue ich mir die Kontaktabzüge, die ich mir mit dem Drucker gemacht habe an oder betrachte die Fotos am PC.
Wie heisst es schon bei Bob Dylan: The Times - They Are A-Changin'.