Michael Braun

Mein IT Weblog

Digitalisierung meiner Schallplatten (Umwandlung in MP3)

Nachdem ich bereits vor nunmehr etwa vier Jahren meine CDs und meine Fotos digitalisiert habe, sind nun die Schallplatten dran. Zu diesem Zweck habe ich meinen Plattenspieler über einen Preamplifier an den PC angeschlossen. Vor vier Jahren hatte ich es bereits mal probiert, allerdings war die Tonqualität nicht besonders, was aber wohl an meinem Duron liegt. Da es diesmal mit dem Duron ähnlich schlecht war, hab ich es noch mit dem Celeron unter Ubuntu versucht. Hier ergab sich eine zufriedenstellende Tonqualität. Im Vergleich zur Umwandlung von CDs ist die Digitalisierung von Schallplatten wesentlich aufwändiger, da ich die LP komplett abspielen muss. Danach muss der Stream geschnitten werden und anschließend noch die geschnittene Teile in MP3 Dateien umgewandelt werden. Die einzelnen MP3 werden schließlich noch entsprechend umbenannt und mit ID3 Tags versehen. Für eine einzelne LP von etwa 40-45 Minuten Länge muss daher etwa 1 Stunde Zeit einkalkuliert werden. Die Aufzeichnung der Platten mit Audacity funktioniert dabei recht gut.
Da ich aber inzwischen Musik meistens am PC höre und mir das Auflegen von Schallplatten meistens zu lästig ist, da man in der Regel etwa alle 20 Minuten die Platte umdrehen muss, habe ich mich nun doch zur Digitalisierung wenigstens der wichtigsten Platten entschlossen. Ein Neukauf als CD, was die Digitalisierung vereinfachen würde, scheitert schon daran, dass viele der Platten gar nicht als CD erhältlich sind. Abgesehen davon habe ich auch wenig Lust dazu, die ganzen Platten nochmals als CD zu erwerben.
Auch wenn die Digitalisierung sehr aufwendig ist, so ist es doch durchaus interessant einige der Platten nach langer Zeit (teilweise mehrere Jahre oder noch mehr) mal wieder zu hören. Den Kauf von Schallplatten habe ich schätzungsweise so um 1990 eingestellt und zunehmend immer mehr auf CD (und seit 2004 auf MP3) umgestellt. Mit zunehmender Größe der CD-Sammlung habe ich dann auch immer weniger Schallplatten gehört. Selbst CDs spiele ich heutzutage (trotz 25fach CD-Wechsler) nur noch selten ab. Die Auswahl der passenden Musik über den PC ist halt viel komfortabler. Wenn ich mal neue CDs kaufe, wobei es sich meistens aber um vergünstigte Restposten handelt, werden diese ohnehin als erstes in MP3 umgewandelt. Den Kauf kopiergeschützter CDs vermeide ich dabei aber so gut es geht, da bei solche Un-CDs -wegen Nichteinhaltung des CD-Standards- nicht gewährleistet ist, dass sie auf allen Geräten laufen. Außerdem wird hier von Seiten der Musikindustrie versucht, mir die Nutzungsmöglichkeiten in einer für mich unzumutbaren Weise einzuschränken. Dass letztlich jeder Kopierschutz auch mit mehr oder weniger Aufwand unter unter Berücksichtigung eines möglichen Qualitätsverlust umgangen werden kann, steht auf einem anderen Blatt. Ein Kopierschutz, der nicht umgangen werden kann, würde eine völlig unbrauchbare CD ergeben, da man grundsätzlich alles aufnehmen kann, was man auch hören kann.
Letzten Endes wird damit für mich auch mein persönlicher Abschied von der Schallplatte beginnen. Ich werde die Platten ebenso wie meinen Plattenspieler zwar behalten, werde aber wenn der letzte Plattenspieler zuhause den Geist aufgibt keinen neuen mehr kaufen. Wahrscheinlich werde ich bis dahin aber sporadisch noch mal eine Platte auflegen, wenn mir danach ist. Da aber alle mir wichtigen Aufnahmen dann auch für mich als MP3 verfügbar sind, wird dieses in den nächsten Jahre wohl immer seltener der Fall sein.
Meine privaten Fotoalben habe ich schon vor ein paar Jahren auf den Dachboden verbannt. Wenn mir danach ist, schaue ich mir die Kontaktabzüge, die ich mir mit dem Drucker gemacht habe an oder betrachte die Fotos am PC.
Wie heisst es schon bei Bob Dylan: The Times - They Are A-Changin'.