Michael Braun

Mein IT Weblog

Green IT

Das Thema Green IT ist derzeit in aller Munde. Dazu einige Anmerkungen von mir.
Ich gebe zu, dass ich mich auch in vielerlei Hinsicht nicht vorbildlich verhalte. Aber nun zu meiner EDV. Ich besitze derzeit insgesamt 7 lauffähige PCs von denen ich allerdings nur 3 PCs regelmäßig nutze. Das hört sich zunächst extrem verschwenderisch an, allerdings habe ich von diesen PCs 4 gebraucht gekauft (ausgemusterte Büro PCs) und die restlichen PCs habe ich August 1998, November 2000 und im Dezember 2007 gekauft. Hauptsächlich wird von mir ein Celeron 1300 genutzt, den ich im Juli 2007 gebraucht gekauft habe. Den im Dezember 2007 gekauften Pentium 4 Rechner nutze ich eigentlich nur für aufwendigere Arbeiten wie Videoschnitt und -konvertierung und zum Brennen von DVDs. Ansonsten nutze ich noch den im November 2000 gekauften Duron 750. Der Duron 750 ist von mir mehrfach aufgerüstet worden (Arbeitsspeicher von 64 auf 512 MB, 2. Festplatte, DVD Brenner ...) und wird für die meisten Windowsanwendungen genutzt. Da die Gebrauchtgeräte nicht extra für mich produziert wurden, sondern ich durch den Erwerb lediglich die Nutzungsdauer der Geräte deutlich verlängere, sind sie in meiner persönlichen Ökobilanz nicht negativ zu bewerten.
Da Tintenstrahldrucker relativ hohe Druckkosten habe, besitze ich seit kurzem zusätzlich einen Laserdrucker. Diesen Laserdrucker habe ich gebraucht gekauft. Da es sich um einen Ecosys Drucker von Kyocera handelt, benötigt dieser nur Toner als Verbrauchsmaterial. Trommel und Entwickler sind extrem langlebig (100000 Seiten), so dass ich davon ausgehe, dass ich diese niemals auszutauschen brauche. Insgesamt sollte also der Materialverbrauch durch den Laserdrucker deutlich geringer sein als für meinen Tintenstrahldrucker. Der Erwerb dieses Gerätes schlägt sich somit sogar tendenziell positiv in meiner privaten Ökobilanz nieder.
Meine 2 PC Monitore habe ich den Jahren 1996 (14 " Monitor) und 1998 (17" Monitor) angeschafft. Trotz wohl etwas höherem Stromverbrauch als bei modernen TFT Monitoren ist die Weiternutzung ökologisch (und auch ökonomisch) sinnvoll, da bei der Produktion eines TFT Monitor deutlich mehr Energie verbraucht wird, als die Geräte in ihrer gesamten Nutzungsdauer verbrauchen. Für Computer beträgt der Energieverbrauch bei der Produktion etwa das 6-7 fache des Energieverbrauch während der Nutzungsdauer! Daher ist es ökologisch sinnvoll diese Geräte möglichst lang zu nutzen und sie eben nicht durch ein energiesparenderes Gerät zu ersetzen.
Dieses gilt im übrigen auch für viele andere langlebige Gebrauchsgüter.
Die Bemühung der Industrie den Stromverbrauch der Geräte sind zwar sehr lobenswert, machen aber noch lange keine grüne IT. Zu einer grünen IT gehört in hohem Maße auch, dass die Softwarehersteller ihre Software nicht immer leistungshungriger machen, damit die Hardware möglichst lange genutzt werden kann. Im Prinzip könnte ein Computer ähnlich wie ein Fernsehgerät technisch 8 - 10 Jahre genutzt werden, allerdings ist dieses aufgrund ständig wachsender Leistungsanforderung moderner Software nur begrenzt möglich, den Computer tatsächlich solange zu nutzen. Spätestens nach 4 Jahren wird es in dieser Hinsicht kritisch. Meinen Duron 750 kann ich nur deshalb noch gut nutzen, da ich ihn mehrfach aufgerüstet habe. Der Celeron 1300 soll im April von Ubuntu 7.10 auf die dann erscheinende LTS Version 8.04 upgedatet werden und dann mit dieser Version langfristig genutzt werden. Der Pentium 4 hat Windows XP Home als Betriebssystem, welches noch bis mindestens 2014 von Microsoft supportet wird. Solange soll der Rechner dann auch mindestens genutzt werden. Beim jetzigen Stand gehe ich auch davon aus, dass dieser auch mein letzter neu angeschaffter PC ist. Künftig werde ich wohl alle 2-3 Jahre gute Gebraucht-PCs erwerben, was einerseits preisgünstiger ist und andererseits auch ökologisch besser ist. Zudem sind die Gebraucht-PCs im Regelfall leistungsstark genug für mich. Da ich zudem beabsichtige mittelfristig auf Linux umzustellen. benötige ich auch keine zusätzlichen Softwarelizenzen. Mein Pentium 4 wird dann mittelfristig den Windowsbedarf abdecken. Auch nutze ich in vielen Fällen ältere Software, da diese meist geringere Hardwareanforderungen hat.

Nachtrag vom 25.04.2008: Zwischenzeitlich habe ich den 17" CRT Monitor durch ein 22" TFT Display, da der CRT Monitor defekt ist.

Umstieg von Windows auf Linux - Problembereiche - 1. Teil

Bei einem kompletten Umstieg von Windows auf Linux gilt es eine Reihe an Problemen zu lösen, weil diverse Anwendungen bei Linux nicht vorhanden. Während sich manche relativ einfach ersetzen lassen, ist für andere nicht so ohne weiteres eine Lösung zu finden. Bevorzugt werden von mir Lösungen, die sowohl unter Windows als auch unter Linux (möglich ohne Wine zu nutzen) verfügbar sind. Freie Software (im Sinne von kostenlos) wird ebenfalls bevorzugt, um den eigenen Etat zu schonen. Hier nun eine erste Übersicht von mir (getestet mit Ubuntu Linux 7.10)
1. Office Programme
MS Office kann recht gut durch Open Office ersetzt werden, sofern man nicht auf allzu spezielle Funktionen angewiesen ist.
-> Problem gelöst
2. Browser
Sowohl Firefox als auch Opera sind sowohl unter Windows als auch unter Linux kostenlos verfügbar.
-> Problem gelöst
3. E-Mail, Kontaktmanager
Thunderbird ist ein guter E-Mail Client für Windows und Linux. Mit der Erweiterung Webmail lassen sich auch Mailaccounts von Hotmail oder Lycos abrufen, die weder POP3 noch IMAP unterstützen. Evolution ist eine brauchbare Alternative für Outlook, allerdings soll die Windows Version nicht allzu gut sein, wenn in dem Programm zusätzlich Termine verwaltet werden sollen. Problematisch bleibt aber nach wie vor die Synchronisation von Kontakten und Terminen z.B. mit Mobiltelefonen. Weiterhin habe ich noch keine zufriedenstellende Alternative zu PopTray gefunden, welches ich nutze, um einerseits schnell zu sehen, ob in meinen wichtigsten Mailaccounts Mail angekommen sind und Spam direkt auf dem Server zu löschen.
-> Teilweise gelöst
4. Bildbetrachter und einfache Bildbearbeitung
Ein Programm wie IrfanView gibt es leider nicht unter Linux. XnView ist verfügbar aber nur in englisch und in einer etwas älteren Version. Ein einfacher Bildbetrachter wird mit Linux mitgeliefert. Für die einfache Bildbearbeitung wie Text einfügen in ein Foto, Änderung von Format, Größe, Helligkeit, Kontrast, Bildausschnitt ist mir Gimp eigentlich schon etwas überdimensioniert.
-> Problem noch nicht befriedigend gelöst
5. PDF anzeigen und erstellen
Beides ist auch unter Linux unproblematisch. Adobe Reader ist verfügbar, aber es gibt auch gute Alternativen (Evince, KPdf). Erstellt werden können PDF einfach über die Druckfunktion
-> Problem gelöst
6. Webentwicklung
Wer selber in HTML entwickelt, hat mit Bluefish einen guten Editor. Weiterhin ist mit NVU ein brauchbarer WYSIWYG Editor verfügbar. Um schnell und unkompliziert eine Webpräsenz zu erstellen, bevorzuge ich aber derzeit immer noch Netobjects Fusions, welches aber nur unter Windows verfügbar ist. Gerade wenn die Struktur der Website noch nicht feststeht, ist dieses Programm gut geeignet. Auch professionelle Programme wie Dreamweaver oder Adobe Go Live sind derzeit nicht verfügbar. Übertragen werden die Dateien z.B. mit gFTP, welches aber nicht den Funktionsumfang wie WS-FTP Pro unter Windows bietet. So kann gFTP keine Profile speichern. Dieses ist aber mit dem Gnome Commander möglich, der ein guter Dateimanager ist, aber auch durchaus für als FTP Client funktioniert.
-> Problem nur teilweise gelöst.
7. Datenbanken
Hier sind mit MySQL, ProgresSQL und Firebird ausreichend Alternativen vorhanden. Ich bevorzuge derzeit MySQL, da dieses auch für etliche Web 2.0 Anwendungen genutzt wird und bei vielen Domainpaketen verfügbar ist.
-> Problem gelöst
8. Homebanking und Depotverwaltung
Für einfaches Homebanking ist Hibiscus gut geeignet. Allerdings nutze ich dieses derzeit nur für den Abruf von Umsätzen, bietet aber die notwendigen Grundfunktionen für das Hombanking. StarMoney ist zwar auch für Linux verfügbar, benötigt aber Wine. Moneyplex wurde von mir noch nicht getestet. Ein kostenloses Programm für die Depotverwaltung mit Online-Kursabruf (ggf. mit der Möglichkeit des Onlinezugriffs auf das Depot) vermisse noch, StarMoney würde dieses aber auch leisten.
-> Problem noch nicht komplett gelöst.
** wird fortgesetzt **

Ubuntu Linux - eine Zwischenbilanz

Seit Juli 2007 nutze ich nun Ubuntu Linux. Zeit eine erste Zwischenbilanz zu ziehen. Nach zwei Versuchen mit Linux seit Mitte 2000 ist dieses nun der ernsthafteste Versuch langfristig von Windows auf Linux umzusteigen. Wie bei den vorherigen Versuchen habe ich auch diesmal einen gebrauchten Rechner dafür verwendet. In diesem Fall handelt es sich um einen Celeron 1300 mit 256 MB RAM und einer 20 GB Festplatte. Zusätzlich habe ich noch eine FAT32 formatierte 80 GB Festplatte eingebaut, die ich bisher als externe Festplatte genutzt habe. Somit ist genügend Platz für Daten und Programme vorhanden, was bei den vorherigen Versuchen mit jeweils 4,2 GB Festplattenkapazität eher nicht der Fall war. Im Gegensatz zu den früheren Versuchen habe ich mich diesmal für den Gnome Desktop entschieden statt für KDE. Ich war zwar bei den früheren Versuchen mit KDE bisher durchaus zufrieden, wollte aber diesmal auch Gnome eine Chance geben. Mir gefällt der Gnome Desktop inzwischen auch besser als KDE, da er im Ganzen schlichter gestaltet ist.
Die Installation war unkompliziert, lediglich die Umstellung der Monitorauflösung auf 1024x768 erwies sich als problematisch, was allerdings auch daran lag, dass ich den Monitor schon 1998 angeschafft habe. Ubuntu 7.04 erlaubte zunächst nur 800x600 als Auflösung. Ich musste die Werte für den Monitor manuell in die entsprechende Datei eintragen. Erschwerend kam noch dazu, dass auch im Internet diese entsprechenden Werte nur mit einiger Mühe schließlich auf einer ungarischen Homepage zu finden waren. Auch die Einbindung der FAT32 formatierten Festplatte erwies sich als nicht ganz unproblematisch und gelang erst nach diversen Web-Recherchen. In den Folgezeit installierte ich noch einen Apache Webserver (inklusiv PHP und MySQL) und einen FTP Server. Auch Samba ist inzwischen installiert. Der Zugriff von Windows Systemen funktioniert inzwischen. Allerdings gibt es derzeit noch Probleme mit den Schreibrechten auf dem Linux System. Die Nutzung eines Druckers über Samba klappt ebenso, auch wenn ich sie derzeit nicht mehr brauche, da mein Laserdrucker eine eigene Netzwerkkarte besitzt.
Den Apache Server habe ich deshalb installiert, weil ich den Ubuntu Rechner auch als Intranet Server zum Testen diverser Web 2.0 Anwendungen oder zur Weiterentwicklung eigener Webprojekte nutze. Diverse PHP Anwendungen werden erst auf meinem Intranet Server getestet, bevor ich sie in Webprojekte einbaue.
Das Update auf Gutsy Gibbon (Ubuntu 7.10) im Oktober 2007 hatte zur Folge, dass danach verschiedene Dinge zunächst nicht mehr richtig liefen. Insbesondere die Firewall war so restriktiv eingestellt, dass zunächst nicht einmal mehr auf das Internet zugegriffen werden konnte. Erst nach diversen Portfreigaben (für Browser, FTP, E-Mail ...) waren diese Probleme gelöst. Im April 2008 steht dann erneut das Update auf Hardy Heron an, was bei diesem Rechner dann voraussichtlich auch das letzte große Update sein wird, da es sich um eine LTS Version handelt.
Insgesamt bin ich mit Ubuntu durchaus zufrieden auch wenn mir derzeit noch einige Anwendungen fehlen. Da ich aber im Dezember 2007 noch einen Windows XP Rechner gekauft habe, besteht auch kein Zeitdruck bei der Umstellung, weil Windows XP noch bis 2014 mit Sicherheitsupdates versorgt wird. Also genügend Zeit für alle Windows Anwendungen eine zufriedenstellende Linux Alternative zu suchen.
Noch nutze ich allerdings für etliche Bereiche ausschließlich meine Windows Rechner (Duron 750 mit Windows 2000 und Pentium 4-2,8 GHz,mit Windows XP Home). Im Multimedia Bereich nutze ich derzeit vor allem den XP Rechner, weil er mit Abstand der leistungsstärkste ist, während ich für Korrespondenz , Dokumentenmanagement und Banking den Windows 2000 Rechner verwendet, da dort einerseits meine Multifunktionsgeräte angeschlossen sind und ich dort das Homebankingprogramm installiert habe. Auch die E-Mails laufen meistens noch über den Windows 2000, weil sich dort die Mail-Archive befinden. Allerdings nutze ich hier mit Thunderbird einen Mail-Client, der auch für Linux verfügbar ist. Ansonsten verwende ich Windows hauptsächlich, wenn ich kein vergleichbares Linux-Programm habe oder aber die Windows Anwendung gewohnt bin. Ebenso verwende ich zum Brennen von CD/DVD einen der Windows Rechner, da der Ubuntu Rechner nur ein CD-ROM Laufwerk hat.
Allerdings nutze ich inzwischen bereits zu etwa 80 % meinen Linux Rechner, insbesondere fürs Internet, aber auch zum Abspielen von Video- und MP3-Dateien. Die Windows Rechner werden nur eingeschaltet, wenn ich eine spezielle Windows Anwendung brauche.
Langfristig soll aber ein Großteil der Arbeit über freie Software erledigt werden.

Linux ist nicht Windows - ein Kommentar

Vor einiger Zeit fand ich im Internet den Artikel Linux ist nicht Windows, der meines Erachtens das Selbstverständnis etlicher Linux-Freunde kennzeichnet. Es handelt sich um die deutsche Übersetzung eines englischsprachigen Artikel von Dominic Humphries. Ich will mich bei der Kommentierung der Einfachheit halber auch auf die Übersetzung und nicht auf das Original beziehen. Zunächst aber noch folgendes: Ich setze privat und beruflich sowohl Linux als auf Windows ein, kenne also beide Betriebssysteme grundsätzlich. Einige der Aussagen des Autors teile ich durchaus, andere aber nicht.
Fangen wir mit dem Fazit des Autors an. Humphries schreibt sinngemäß, dass nur Leute, die sich aktiv mit einem Betriebssystem und Computer beschäftigen wollen, zu Linux wechseln sollen. Linux sei kein Betriebssystem für Endbenutzer. Ich bin hingegen der Meinung, dass auch ein normaler Endbenutzer, sofern er weder exotische Hardware benutzt noch auf spezielle Anwendungen, die nur unter Windows oder MacOS/OS-X verfügbar sind, angewiesen ist. durchaus Linux einsetzen kann und vielleicht auch sollte. Wer nur die gängigen Standardanwendungen braucht, für den ist Linux durchaus eine Alternative zu Windows. Er sollte sich aber im klaren sein, dass viele kommerzielle Anwendungsprogramme für Linux nicht verfügbar sind. Wer aber nur in erster Linie die typischen Officeanwendungen, e-Mail Programme, Webbrowser, Fotos und Videobetrachter benötigt, für den ist Linux durchaus geeignet. Leider haben manche in der Linux-Gemeinde eine Art elitäres Bewusstsein und schauen mitleidig auf Windows Nutzer herab. Sicherlich war es nie Ziel von Linux dem durchschnittlichen Windowsnutzer ein Ersatz-Betriebssystem anzubieten. Aber Tatsache ist, dass Linux Marktanteile gewinnt und zunehmend zu einer Alternative oder teilweise auch zu einem Ersatz für Windows wird. Diese Tatsache sollten auch eingefleischte Linux-Fans zur Kenntnis nehmen. Gerade durch die Flexibilität von Linux bieten sich hier viele Möglichkeiten. Es wird künftig neben den "Experten"-Versionen von Linux durchaus aus Consumerversionen geben, die sich an "Nur-Computernutzer" richten. Projekte wie ReactOS zielen darauf hin, eine Art freien Windows-Clone zu schaffen. Noch befindet sich dieses Projekt in einem frühen Stadium und ist daher nicht produktiv einsetzbar. Dieses kann sich aber in wenigen Jahren ändern. Linux fängt an erwachsen zu werden und erfährt inzwischen auch immer mehr Unterstützung von kommerziellen Anbietern, wie z.B. IBM, Sun oder SAP. Im Serverbereich wird es zunehmend mehr die klassischen Unixsysteme ersetzen, da es für die ehemaligen Unixanbieter günstiger ist, bei der Weiterentwicklung von Linux mitzumachen, als ihr eigenes Unix Derivat weiterzupflegen. Aufgrund der GPL wird Linux immer ein freies Betriebssystem bleiben, was im übrigen auch im Sinne der großen kommerziellen Linux Unterstützer ist, da nur dadurch ein Gegengewicht zu Microsoft geschaffen wird. Linux hat außerdem den Vorteil, dass es durch seine nicht-kommerzielle Entwicklung kontinuierlicher weiterentwickelt werden kann als Windows, da Microsoft alle paar Jahre eine komplett neue Version mit vielen neuen Features bieten muss, da es sich sonst nicht entsprechend verkaufen wird. Diesem Druck eine Vielzahl von Lizenzen zu verkaufen, um Geld zu verdienen, unterliegt Linux eben nicht.
Der Vergleich zwischen Word/Wordpad/Notepad mit vi, was das verschieben eines Absatzes in einem Textdokument betrifft, ist meiner Meinung nach völlig daneben. Sicherlich kann man, wenn man vi kennt, damit bestimmte Aufgaben schneller erledigen allerdings ist der Lernaufwand dafür auch deutlich größer und es ist fraglich, ob sich das Lernen entsprechender Kommandos für den Normalanwender unbedingt lohnt. Keine Frage, es lässt sich auch vieles für den geübten Anwender vieles schneller über die Kommandoebene erledigen als über eine GUI. Ich persönlich finde es gut, wenn ich ein Problem sowohl über die Kommandoebene als auch über eine GUI lösen kann, In diesem Fall kann ich mir nämlich selbst aussuchen, welchen Weg ich bevorzuge. Das Arbeiten über eine GUI ist in der Regel intuitiver aber aber dafür auch etwas langsamer. Linux bietet mir in vielen Fällen beide Möglichkeiten an. Es bevormundet mich an dieser Stelle nicht. Es ist halt Geschmacksache, ob ich ein Problem lieber mit eine graphisch orientierten Editor wie Notepad oder lieber mit einem rein funktionalen Programm wie vi löse. Ich persönlich nutze lieber Gedit unter Linux als vi, benötige aber auch nicht ständig einen Editor, als dass sich die Einarbeitung in vi und das Auswendiglernen der entsprechenden Kommandos lohnt.
Bei Windows stört mich gerade bei den neueren Versionen immer mehr die Gängelung des Users, die allgemeine Sicherheitsproblematik. Von MacOS habe ich zwar viel Gutes gehört, möchte es aber trotzdem nicht einsetzen, da mit die Zwangsbündelung an Apple Hardware stört. Linux erlaubt es mir preisgünstige Standardhardware zu verwenden, aber trotzdem ein sichereres Betriebssystem zu haben. Einiges ist sicherlich gewöhnungsbedürftig gegenüber Windows, aber dass sehe ich nicht als grundsätzliches Problem an.
Die Einstellung "Linux will keine Benutzer, die nur ein besseres Windows wollen" halte ich für problematisch. Auch von diesen Benutzern kann Linux indirekt profitieren, weil mit zunehmender Verbreitung von Linux es sowohl für Hardware- als auch Softwareproduzenten interessanter wird, Linux zu unterstützen, wovon dann auch die Linux Experten profitieren. Auch die Einstellung, dass der typische Linux-Nutzer ein Hobbyist ist, halte ich für falsch. Vielmehr wird auch für professionelle Anwendungen Linux immer mehr eine Alternative, nicht zuletzt auch aus Kostengründen.
Zum Beispiel von Herr Humphries mit dem Legoauto möchte ich sagen. Es gibt sicherlich auch Leute, die lieber ein vormontiertes (aber nicht verklebtes) Legoauto wollen als ein gewöhnliches Spielzeugauto, weil sie damit die prinzipielle Möglichkeit haben, das Auto nach eigenen Vorstellungen umzubauen, auch wenn sie davon nicht Gebrauch machen wollen. Sie wollen sich aber für die Zukunft die Option erhalten, dieses Auto auseinanderzunehmen und anders wieder zusammenzusetzen. Genauso gibt es Computernutzer, die eigentlich ein Windows-ähnliches System aber gleichzeitig auch die grundsätzliche Variabilität eines Linux-System haben wollen, auch wenn sie diese nie nutzen. Gerade das Offenhalten von Optionen kann das entscheidende Argument sein und nicht die tatsächliche Wahrnehmung dieser Optionen. Ebenso will nicht jeder, der sich einen Kombi-PKW kauft, diesen nutzen um sperrige Lasten zu transportieren, sondern mancher will nur die Möglichkeit dazu haben, wenn es wirklich mal erforderlich ist.

Zuletzt noch meine eigenen Beweggründe, warum ich Linux einsetze (ohne die beruflichen Gründe)
1. Ich will eine langfristige Alternative zu Windows habe aufgrund der zunehmenden Gängelung der User durch Microsoft, die mit Vista, welches ich daher privat in absehbarer Zeit nicht nutzen möchte, noch verstärkt wird.
2. Linux ist kostenlos im Gegensatz zu Windows.
3. Linux ist z.Z. deutlich sicherer als Windows. Auch wenn der Unterschied teilweise durch den geringeren Marktanteil von Linux bedingt ist, so hat Windows auch eine ganze Reihe architekturbedingte Probleme, wie z.B. die enge Integration des Internet Explorers in das Betriebssystem, die Linux nicht hat.
4. Die Nutzung von Linux fördert den Wettbewerb und damit auch die Innovation auch im Betriebssystemsektor.
5. Linux kann bei Bedarf deutlich flexibler an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden.
6. Linux kann sowohl als Desktop als auch als Serverbetriebssystem eingesetzt werden, ohne dass ich dafür zusätzliche Lizenzen erwerben muss. Gerade der Serverbereich gewinnt künftig auch im Heimbereich größere Bedeutung.

Es gibt aber ebenso Gründe, warum ich nach wie vor Windows einsetze (ebenfalls ohne berufliche Gründe)
1. Ich besitze einige (kommerzielle) Programme, für die ich (noch) keine geeignete Alternative bei Linux gefunden habe.
2. Für bestimmte Anwendungsbereiche ist man derzeit noch auf Windows angewiesen.
3. Ich habe auch nicht in jedem Fall Lust, bestehende Anwendungen auf Linux zu portieren.
4. Ich möchte mir zumindest vorerst noch die Möglichkeiten offenhalten, die mir Windows im Gegensatz zu Linux bietet aufgrund der besseren Hard- und Softwareunterstützung.
5. Ich bin an manche Windowssoftware gewöhnt, und sehe daher auch nicht unbedingt die Notwendigkeit mich umstellen.

Da ich mir erst Ende letzten Jahres noch einen neuen PC mit Windows XP, welches noch bis 2014 mit Updates unterstützt wird, gekauft habe, habe ich noch einige Jahre Zeit, in denen ich beide Betriebssysteme parallel einsetzen kann. Inwiefern ich nach 2014 noch Windows einsetze, wird dann die Zukunft zeigen.

technische Veränderungen

Da ich unter dieser Subdomain mehrere Blogsoftwareprogramme parallel betreibe, habe ich die Startseite ein wenig modifiziert. Mehrere Blogsoftwareprogramme betreibe ich deshalb, weil ich hier verschiedene Programme testen will. Die verschiedenen Blogs werden allerdings auch verschiedene Thematiken behandeln.

Willkommen in meinem Blog

In diesem Weblog will ich einige Gedanken niederschreiben insbesondere zu den Themenbereichen EDV und Wirtschaft. Dabei geht es mehr um grundsätzliche Überlegungen als um konkret umsetzbare Dinge. Manche dieser Gedanken mögen utopisch klingen und auch sein, aber vieles was noch vor wenigen Jahren den meisten Menschen realitätsfern erschien, ist inzwischen Realität geworden oder es ist zumindest absehbar, dass dieses in absehbarer Zeit Realität wird.
Von Helmut Schmidt stammt der legendäre Satz: "Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehn." Diese Aussage ist nur bedingt richtig. Einerseits muß sich sicherlich das konkrete Handeln an den nüchternen Realitäten orientieren. Andererseits verändert sich die Welt so stark, dass Prognosen, was in 10 oder mehr Jahren Realität sein könnte, mit erheblichen Unsicherheitsfaktoren belastet sind. Die Zukunft läßt sich nur sehr eingeschränkt aus der Vergangenheit ableiten. Visionen als langfristige Zielsetzungen oder Möglichkeiten können daher durchaus sinnvoll sein. Spiegel online hat dazu vor wenigen Tagen dazu eine spektakuläre Fehlprognosen von sogenannten Experten veröffentlicht, die heute mehr als peinlich wirken. Wilbur Wright prognostizierte 1901, dass es noch 50 Jahre dauern würde, bis der Mensch fliegt. 2 Jahre später flog er selber. Ken Olsen, Chef von DEC (einem Groß-Computer-Hersteller), sagte 1977, dass es keinen Grund gäbe, warum jemand einen Computer zu Hause haben wollen würde. DEC, noch Ende der 80er Jahre der zweitgrößte Computerhersteller der Welt, wurde schließlich 1998 an Compaq verkauft, einem Unternehmen, dass erst 1982 gegründet wurde. Heute sind Computer in Privathaushalten Normalität. Ein IBM Berater sah den Weltmarkt für Fotokopierer bei höchstens 5000 Stück. Heute sind solche Geräte zumindest in Form von Multifunktionsgeräten (Scanner, Kopierer, Drucker) auch in Privathaushalten nicht ungewöhnlich. Ähnlich absurd werden viele Vorhersagen von heutigen Experten in Zukunft klingen. Daher würde ich mit Prognosen auch nie den Anspruch erheben, richtig zu liegen